Mit „Elio“ bringt Pixar ein neues intergalaktisches Abenteuer auf die große Leinwand, das vor allem visuell wieder einmal punktet. Euch erwartet eine farbenfrohe Reise durchs All, bei der ein schüchterner Junge versehentlich zum Sprachrohr der gesamten Menschheit wird.
Die Geschichte beginnt mit Elio, einem introvertierten Jungen, der sich lieber zurückzieht und in seiner eigenen Welt lebt. Doch als er plötzlich im sogenannten Kommuniversum landet, einem Treffpunkt für intelligentes Leben aus dem gesamten Universum, hält man ihn irrtümlich für den Anführer der Erde. Was wie ein Missverständnis beginnt, entfaltet sich schnell zu einer Geschichte über Mut, Freundschaft und Selbstfindung. Es ist ein Abenteuer voller skurriler Begegnungen, neuer Freundschaften und großer Herausforderungen. Elio muss sich durch interstellare Verwicklungen schlagen, eine galaktische Krise lösen und dabei auch noch an seinen größten Traum glauben.
Die Designs der außerirdischen Wesen sind kreativ gestaltet worden und zeigen viel Liebe zum Detail, so wie auch die Welt des Kommuniversums, in dem viel Potential für mehr Geschichten stecken könnte. Die Aliens sind begeistert von ihrem neuen Anwärter in ihren Reihen, jedoch wissen sie nicht, dass Elio nur ein gewöhnliches Kind und nicht der Anführer der Erde ist – was dazu führt, dass der Film sehr viel auf einmal erzählen möchte. Mehrere Handlungsstränge laufen parallel ab, was zwar für Abwechslung sorgt, aber manchmal auch zu Lasten der Tiefe geht. Dennoch: Unterhaltungswert ist definitiv vorhanden, besonders für jüngere ZuschauerInnen und Sci-Fi-Fans mit Herz.
Trotz aller visuellen Highlights und einer großartigen Klangkulisse mit gelungener Musik und Soundeffekten, hat „Elio“ auch seine Schwächen. Die Entwicklung des Hauptcharakters wirkt teilweise unstimmig. Zu Beginn noch als nerdiger und extrem ängstlicher Einzelgänger präsentiert, scheint Elio bereits nach dem ersten Akt eine völlig andere Persönlichkeit zu haben. Diese sprunghafte Veränderung lässt die Charakterentwicklung etwas unausgegoren erscheinen, jedoch hilft seine unbändige Leidenschaft für den Weltraum davon abzulenken. Die Figur Glordon, gesprochen von Remy Edgerly, sorgt mit Charme und Witz für echte Lacher und bleibt positiv in Erinnerung. Leider bekommt Glordon weniger Screentime, als man sich wünschen würde.
„Elio“ bleibt ein typischer Pixar-Film mit viel Charme, tollen Bildern und einer klaren Botschaft: Glaube an dich selbst – auch wenn du dich fehl am Platz fühlst. Wer also Lust auf eine originelle und visuell beeindruckende Sci-Fi-Story hat, wird hier gut unterhalten, auch wenn nicht alles perfekt zusammenpasst. Ein kreatives Space-Abenteuer mit viel Herz und starken Bildern, das inhaltlich nicht ganz die gewohnte Tiefe erreicht. Trotzdem ein lohnenswerter Kinobesuch für alle, die auf fantasievolle Animationen und Pixar-Magie stehen.
Besprechung mit dem Tele-Stammtisch:
Gemeinsam mit Schlogger und Stu haben wir über Elio im Podcast gesprochen.