Mit Criminal Squad 2 kehrt Gerard Butler als knallharter Cop Big Nick zurück, diesmal mit einer noch persönlicheren Obsession: die Jagd auf Donny (O’Shea Jackson Jr.), die ihn quer durch Europa führt. Doch während der erste Teil mit kompromissloser Härte und intensiven Action-Sequenzen punkten konnte, verliert sich die Fortsetzung stellenweise in einer Identitätskrise zwischen Heist-Thriller und Charakterdrama.
Der Einstieg ist clever inszeniert und erinnert an einen klassischen Heist-Movie. Doch schnell zeigt sich, dass der Film nicht ganz das Tempo hält, das man sich wünschen würde. Manche Szenen ziehen sich, gerade zu Beginn, während Dialoge oft zu kurz kommen. Dafür gibt es atmosphärische Kulissen – besonders die Gänge des World Diamond Centers werden eindrucksvoll eingefangen und sorgen für spannende Spionage-Vibes, wenn die Crew zum großen Coup ansetzt.
Ein echtes Highlight ist Evin Ahmad, die mit Stil und Präsenz das Team leitet. Sie bringt eine neue Dynamik in die Geschichte und sorgt für einige intensive Momente. Auch positiv hervorzuheben: Die Balkan-Figuren sprechen tatsächlich auch serbo-kroatisch, was dem Film Authentizität verleiht.
Ich war zu Gast beim Tele-Stammtisch und durfte mit Stu über den Film reden:
Gerard Butler bleibt als Big Nick natürlich das Herzstück des Films, aber sein einst kompromissloser Biss aus Teil eins scheint abgeflaut. Seine Besessenheit mit Donny ist spürbar, doch statt des unerbittlichen Jägers wirkt er mehr und mehr wie ein Verbündeter – ein Aspekt, der nicht jedem gefallen dürfte. Zwar wird angedeutet, warum sich sein Charakter verändert hat, doch es fehlt die rohe Intensität, die ihn im ersten Film so faszinierend gemacht hat.
Action-Fans kommen dennoch auf ihre Kosten: Es gibt einige gelungene Choreografien, doch insgesamt hätte der Film hier gerne mehr liefern dürfen. Die Spannung ist in einigen Momenten greifbar, gerade beim Einbruch ins World Diamond Center – hier hält man wirklich die Luft an. Doch an anderen Stellen bleibt Criminal Squad 2 zu zurückhaltend und hätte mehr von dem unbarmherzigen Drive seines Vorgängers gebrauchen können.
Insgesamt bleibt der Film ein solider Heist-Thriller mit starken Momenten, aber auch einigen Längen. Wer den ersten Teil mochte, wird hier definitiv unterhalten, sollte aber keine Perfektion erwarten.
Vielen Dank für die Einladung zur Pressevorführung.