Auf der Gamescom durfte ich Selfloss spielen, ein emotionales Erkundungsspiel, das sich tief in meine Erinnerung eingebrannt hat mit seinem Aussehen, dem Soundtrack und seiner Geschichte. Selfloss entführt die SpielerInnen in eine geheimnisvolle Welt, die von slawischen Mythen und den Landschaften Islands inspiriert ist. Hier übernehmt ihr die Rolle des kleinen gebückten Heilers Kazimir, dessen Mission es ist, den Schmerz und die Wunden derer zu heilen, die ihre Liebsten verloren haben. Das Setting ist von düsteren, atmosphärischen Landschaften geprägt, die perfekt zur melancholischen Erzählung und dem zentralen Thema des Spiels passen: dem Verlust und der Hoffnung auf Heilung. Den slawischen Hintergrund und die Folklore merkt man diesem Spiel sehr an, denn es hat in seiner Tragik auch etwas schönes.
Kazimirs magischer Stab steht im Zentrum des Gameplays und lässt sich sowohl separat als auch gemeinsam mit ihm steuern, was spannende neue Möglichkeiten in den Kämpfen und Rätseln bietet. Es war erst etwas trickreich, aber im Laufe des Gameplays gewöhnte ich mich daran. Auf meiner Reise habe ich das Miasma bekämpft, ein bedrohliches Element, das Kazimir auf seinem Weg stets im Nacken sitzt. Es galt, Feinde mit dem Licht des Stabs zu besiegen und Rätsel zu lösen, um das Land zu reinigen und Heilung zu bringen. Die Kontrolle über Kazimir und seinen Stab eröffnet dabei ein tiefgehendes Spielerlebnis, das nicht nur von Geschick, sondern auch von Experimentierfreude lebt.
Recht früh begegnen wir schon einer der wichtigsten Figuren des Spiels: Marena. Sie beherrscht das Jenseits das die Heimat aller rastlosen Seelen darstellt, die sich noch immer ans Leben klammern. Wie lange man dem so genannten Leeweg und ihr dient, bleibt ihre Entscheidung. Einige ihrer Gefangenen dienen ihr seit Jahrhunderten und möchten nur eins: den Segen von ihr, um aufzusteigen und die Gestalt eines Fischs anzunehmen.
Die Welt von Selfloss erstreckt sich über Land und Wasser – mal steuere ich Kazimir zu Fuß, mal mit seinem kleinen Boot durch das sehr tückische Gewässer. Die Begegnungen mit den Einheimischen, die Unterstützung durch heilige Wale und die eindrucksvoll inszenierten Kämpfe bleiben sehr stark in Erinnerung. Dieses Spiel wird man sowohl als Puzzle-Fan, aber auch als Story-Liebhaber nicht weglegen können. Besonders beeindruckt hat mich der Soundtrack von Arigto, der die emotionale Reise Kazimirs mit jeder Note untermalt und die Spielwelt noch lebendiger macht.
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Mit einer faszinierenden Mischung aus Puzzle- und Plattform-Elementen schafft Selfloss ein einzigartiges Erlebnis, das mit seiner Botschaft von Heilung und der Bewahrung der Natur unter die Haut geht. Die Entwickler haben eine Welt geschaffen, in der jedes Detail zählt, und laden die Spieler ein, Teil dieser ergreifenden Geschichte zu werden. Selfloss erscheint für PC, PS5, Xbox Series X|S und Nintendo Switch und wird sicherlich jeden fesseln, der sich auf dieses ungewöhnliche Abenteuer einlässt.