Mit Love Hurts versucht Regisseur Jonathan Eusebio, einen Actionfilm mit Romantik zu verknüpfen – doch ob das funktioniert, ist fraglich. Trotz einiger gelungener Momente bleibt der Film hinter seinen Möglichkeiten zurück und überzeugt nicht auf ganzer Linie.
Ke Huy Quan stolpert durch die Choreo
Ke Huy Quan spielt Marvin Gable, einen sanftmütigen, aber nicht ganz unschuldigen Immobilienmakler aus Milwaukee. Seine Vergangenheit als Auftragskiller holt ihn ein, als Rose (Ariana DeBose) plötzlich wieder auftaucht – eine Frau, die er eigentlich hätte töten sollen. Sein Bruder Knuckles (Daniel Wu), ein knallharter Gangsterboss, will Rose endlich aus dem Weg räumen und setzt seine Männer auf das ungleiche Duo an.
Klingt nach einer explosiven Mischung? Leider nur bedingt. Die Kampfszenen sind teils stark inszeniert, doch gerade in den Szenen mit Ke Huy Quan wirkt die Choreografie zu langsam und künstlich gestellt – fast als würde er den nächsten Move schon erwarten. Schade, denn sein Talent für Action hat er bereits bewiesen.
Die volle Besprechung könnt ihr beim Tele-Stammtisch nachhören:
Eine Femme Fatale ohne Biss
Ariana DeBose als Rose soll eine unberechenbare Femme Fatale verkörpern – doch warum genau alle so große Angst vor ihr haben, bleibt unklar. Es gibt diese seltsame Nebenhandlung mit mysteriösen Valentinstagskarten, die alle erschrecken, aber eine wirkliche Auflösung gibt es nicht. Das macht es schwer, Rose als echte Bedrohung wahrzunehmen.
Dazu kommt: Die Chemie zwischen ihr und Marvin ist schlicht nicht vorhanden. Die Funken, die in einer solchen Geschichte sprühen sollten, verpuffen spurlos. Was bleibt, ist eine blasse Dynamik, die das emotionale Zentrum des Films eigentlich tragen müsste.
Schräge Locations und fragwürdige Charaktere
Ein Videotheken-Bubble-Tea-Laden als Schauplatz für den Gangsterbruder? Klingt originell, wirkt im Film aber deplatziert. Auch das Killer-Duo Otis & King (André Eriksen & Marshawn Lynch) sollte wohl an Tangerine und Lemon aus Bullet Train erinnern – allerdings fehlt ihnen das Charisma und die markanten Dialoge. Ihre Auftritte bleiben blass, ebenso wie viele Nebenfiguren.
Ein kleines Highlight ist immerhin Raven, die in ihren Actionszenen überzeugt – auch wenn sich ihre Choreografie mit der Zeit wiederholt.
Fazit: Liebe tut manchmal einfach weh
Love Hurts will viel: Action, Romantik und Comedy miteinander vereinen. Doch statt einer explosiven Mischung bleibt am Ende ein unausgewogenes Werk, das sich nicht so recht entscheiden kann, was es sein will. Genre-Fans werden an den übertriebenen Comedy-Elementen sicher Spaß haben, aber wer auf eine mitreißende Killer-Lovestory hofft, wird eher enttäuscht sein.
Vielen Dank für die Einladung zur Pressevorführung.