Ein viertes Mal kehrt Renée Zellweger zurück in ihrer Rolle als schrullige aber liebenswerte Figur in Bridget Jones Verrückt nach ihm. Und diesmal kämpft sie nicht nur mit ihrem Liebesleben, sondern auch mit dem ganz normalen Wahnsinn als alleinerziehende Mutter. Vier Jahre nach dem tragischen Verlust von Mark Darcy (Colin Firth) versucht sie, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Zwischen Job, Kindern und peinlichen Begegnungen bleibt sie ihrer tollpatschigen Art treu – doch ob das auch in dieser neuen Lebensphase funktioniert?
Zwischen Chaos, Comedy und Klischees
Bridget jongliert den Alltag mit ihrem 9-jährigen Sohn Billy und der kleinen Mabel eher schlecht als recht. Unterstützung bekommt sie von Freunden, Familie und – Überraschung – ihrem Ex-Lover Daniel Cleaver (Hugh Grant), der sich als Babysitter versucht. Ein Neustart im Berufsleben soll frischen Wind bringen, doch auch in der Liebe gibt es neue Herausforderungen: Während der junge Roxster (Leo Woodall) um sie wirbt, sorgt der Lehrer ihres Sohnes, Scott Wallaker, für hitzige Wortgefechte.
Doch genau hier zeigt der Film seine Schwächen: Die Chemie zwischen Bridget und Roxster? Fehlanzeige. Statt prickelnder Romanze wirkt die Beziehung seltsam leblos. Auch die Auseinandersetzungen mit den perfektionistischen Müttern an Billys Schule sind vorhersehbar und bedienen viele Klischees. Immerhin gibt es einige schöne Referenzen an frühere Teile – etwa Bridgets legendäre Modesünden.
Der Tele-Stammtisch hat mich eingeladen und ich durfte wieder mit Stu und Schlogger über unser Filmerlebnis sprechen:
Trauer, Humor und der Spagat dazwischen
Eine der größten Herausforderungen für den Film ist der Ton: Wie verbindet man eine Geschichte über Trauer und Neuanfang mit der bekannten Slapstick-Komik von Bridget Jones? Die Balance gelingt nicht immer. Während Bridgets chaotische Eskapaden für Lacher sorgen, fällt es schwer, echtes Mitgefühl für ihre neue Lebenssituation aufzubauen. Die Idee, dass man Mitleid mit ihr als verwitwete Mutter haben soll, funktioniert einfach nicht ganz.
Dennoch gibt es für eingefleischte Fans viel zu lieben. Bridgets trockener Humor bleibt erhalten, ihr Wortgefecht mit Daniel Cleaver bringt die altbekannte Dynamik zurück, und ihre Kinder sorgen für einige der süßesten Momente des Films.
Fazit: Ein Film für treue Fans
Bridget Jones war einst die perfekte Verkörperung der modernen, neurotischen Single-Frau – mit einem chaotischen Liebesleben, Selbstzweifeln und jeder Menge trockener Witze. Jetzt, als alleinerziehende Mutter, steht sie vor neuen Herausforderungen. Doch während der Film versucht, ihre Entwicklung einzufangen, bleibt vieles auf der Strecke.
Für alle, die mit Bridget aufgewachsen sind, wird der Film trotzdem ein Nostalgie-Knaller sein. Wer sich jedoch eine tiefgehende Geschichte über Verlust und Neuanfang wünscht, könnte enttäuscht werden.
Vielen Dank für die Einladung zur Pressevorführung.