Am 24. Juli 2025 kehren die wohl bekanntesten Superhelden aus dem Marvel-Kosmos auf die große Leinwand zurück. In Marvel Studios‘ „The Fantastic Four: First Steps“ erwartet euch ein farbenfrohes Sci-Fi-Spektakel mit Retro-Charme, inspiriert vom Stil der 1960er-Jahre.
Mit dabei sind Pedro Pascal als Reed Richards alias Mister Fantastic, Vanessa Kirby als Sue Storm alias Die Unsichtbare, Joseph Quinn als Johnny Storm alias Die Menschliche Fackel und Ebon Moss-Bachrach als Ben Grimm alias Das Ding. Gemeinsam treten sie nicht nur gegen eine gewaltige Bedrohung an, sondern müssen auch als Familie zusammenhalten, denn mit dem Auftauchen von Galactus, dem gefürchteten Weltraumgott, steht mehr auf dem Spiel als nur das eigene Überleben. Der Planetenfresser hat es auf die ganze Erde abgesehen, mitsamt allem Leben darauf. Begleitet wird er von der mysteriösen Shalla-Bal alias Silver Surfer, gespielt von Julia Garner, die ihre ganz eigenen Motive verfolgt.
In den letzten Jahren musste Marvel sehr viel Skepsis entgegenwirken, wenn es um die Neuauflage alter Helden ging. Nun sind auch die Fantastic Four zum vierten Mal für das Kino neu verfilmt worden. Es gibt die Filme von 2005 und 2007, die zusammen eine Filmreihe bilden, sowie einen Reboot im Jahr 2015. Zusätzlich existiert ein unveröffentlichter Film von 1994, der von Roger Corman produziert wurde – doch können die HeldInnen zum 4. Mal überzeugen?
Review
Mit The Fantastic Four: First Steps präsentiert Marvel Studios einen Neustart, der sich nicht nur visuell sehen lassen kann, sondern auch emotional funktioniert. Im Gegensatz zu früheren Verfilmungen konzentriert sich diese Version ganz auf das, was das Original einst ausmachte: eine Familie, die gemeinsam durch dick und dünn geht. Statt den Fokus auf übermäßiges Spektakel oder bekannte Schurken zu legen, rückt Marvel diesmal das Miteinander der Charaktere, ihren Umgang mit Ruhm und sogar existenzielle Fragen in den Mittelpunkt. Gerade die Einfachheit mancher Dinge – Gut und Böse beispielsweise – lässt mit Vorfreude in eine Zukunft blicken, in der die Fantastischen Vier auf HeldInnen wie die New Avengers treffen. Menschen, die zum Teil weitaus schlimmeres durchgemacht haben durch Bedrohungen wie Thanos und viel verloren haben – etwas, das die Familie so noch nicht kennt, da sie bisher immer alles schaffen konnten und sogar vom gesamten Planeten hoffnungsvoll unterstützt werden. Erde 616 kennt das in dieser Form nicht.
Die Chemie im Team ist von Anfang an spürbar. Es wirkt, als wären Reed, Sue, Ben und Johnny schon seit Jahren zusammengewachsen, denn ihre Interaktionen fühlen sich echt an. Ihre Gespräche sind mal tiefgründig, mal humorvoll, und selbst in den dramatischsten Momenten verlieren sie nie ihre Glaubwürdigkeit. Diese dynamische Balance verleiht dem Film eine Authentizität, die in Superheldenfilmen selten geworden ist.
Pedro Pascals Darstellung von Reed Richards zeigt sowohl Nervosität als auch eine gewisse Tiefe. In mancher Szene wirkt er fast zu kontrolliert, dann wieder brechen Sorgen und Überforderung durch. Ein gelungenes Spiel mit Kontrasten, das besonders in den ruhigeren Momenten überzeugt. Der wahre Star des Films ist allerdings Vanessa Kirby als Sue Storm. Ihre Figur trägt den Film in mehrfacher Hinsicht: Sie rettet nicht nur regelmäßig ihre Teamkollegen, sondern beweist dabei auch Entschlossenheit, Weitsicht und eine natürliche Autorität. Kirby zeigt Sue als starke, aber nahbare Heldin, die selbst während einer Geburt nicht zurückweicht und ihre Teammitglieder unterstützt. Eine Szene, die in Erinnerung bleibt.
Paul Walter Hauser liefert als Mole Man einen kurzen, aber überaus kuriosen Moment ab. Seine Darstellung bringt Witz, Tiefe und einen willkommenen Bruch mit der üblichen Bösewicht-Routine, die auf Slapstick verzichtet und einen Feind zeigt, der in der Not auch zum Freund werden kann. Auch Johnny und Ben erhalten ihre Momente. Zwar sind ihre Nebenhandlungen etwas zurückhaltender erzählt, dafür bringen sie Herz und Humor mit, was der Geschichte guttut. Besonders erfreulich: Ben Grimm alias The Thing ist diesmal keine tragische Figur, die in Selbstmitleid versinkt. Stattdessen wirkt er wie jemand, der seinen Platz gefunden hat und angekommen ist. Eine erfrischend andere Interpretation.
Die Action-Sequenzen, allen voran der Showdown mit Galactus, sind mitreißend inszeniert und werden von einem epischen Soundtrack untermalt, der im Kopf bleibt. Noch beeindruckender ist aber, wie nahtlos digitale Effekte und praktische Sets miteinander verschmelzen. Der Film verzichtet weitgehend auf den typischen Greenscreen-Look, was ihm eine greifbare, fast schon nostalgische Atmosphäre verleiht. Ein weiterer Pluspunkt: Die Geschichte spielt in einem neuen Universum innerhalb des Marvel-Multiverse, was bedeutet, dass kein Vorwissen nötig ist. Es gibt einen cleveren Twist rund um die Wahl von Erde 828, der als Hommage an Jack Kirby gedacht ist, den geistigen Vater der Fantastic Four.
Auch der weibliche Silver Surfer beeindruckt in dieser Version. Die Figur wirkt wie aus purem Metall erschaffen und gleitet mit echter Anmut durchs All. Eine visuelle Glanzleistung, insbesondere wenn Jonny mit ihr in einer Szene ist – Feuer und Metall ergänzen sich fabelhaft. Aber ist es auch gerade Jonny, der seine Kraft nicht nur nutzt, um durch die Gegend zu fliegen, sondern auch wirklich wie eine menschliche Fackel Licht zu spenden oder seiner Familie Wärme. First Steps fühlt sich wirklich wie ein Neuanfang an. Die Geschichte steht für sich, erzählt mit Herz und klarem Fokus und bleibt dabei stets unterhaltsam. Die Balance aus emotionalen Tönen, klugem Witz und gelungenem Worldbuilding lässt hoffen, dass Marvels neuer Kurs für die Fantastic Four auch langfristig aufgeht.
Optisch bleibt der Vergleich mit der Serie „die Jetsons“ nicht aus, da beide eine Vision einer optimistischen, stilisierten Zukunft aus der Sicht der 60er-Jahre darstellen. Auch Fantastic Four: First Steps wirkt charmant, optimistisch und von technologischem Fortschritt beseelt. Der Stil ist ein Paradebeispiel für den sogenannten Googie Stil oder Mid-Century Futurism Look, der in den 1950ern und 60ern populär war und man merkt, dass viele Designs auf Haushaltsgegenständen oder Autos der damaligen Zeit basieren, nur eben futurisiert. Alles wirkt wie die logische Weiterentwicklung des amerikanischen Konsumideals der 50er-Jahre.
Fazit
Das neue Marvel-Abenteuer bringt nicht nur bombastische Action, sondern auch emotionale Konflikte, innere Zerreißproben und die Frage, wie weit Familie wirklich gehen kann, wenn die Welt unterzugehen droht. Freut euch auf eine neue Version der Fantastic Four, eingebettet in einen einzigartigen Retro-Look, mit einem übermächtigen Gegner und viel Herz. Ab dem 24. Juli 2025 im Kino.
Komme gerade aus dem Kino und liebe die neuen Fantastischen Helden! Flamme an!!