Bevor ich zum 23. Film des Marvel Cinematic Universe – Spider-Man Far From Home – komme, ist es an der Zeit die letzten 11 Jahre Revue passieren zu lassen und sich besonders die letzten Filme (in seperaten Artikeln) genauer anzuschauen. VORSICHT DIESER ARTIKEL KANN SPOILER ENTHALTEN! Ihr wurdet somit vorgewarnt und könnt nicht behaupten, dass man euch nicht gewarnt hat.
Am 14.April 2008 erschien „Iron Man“ in den Kinos und während ich zwar die Comics las war mir der Film zu dem damaligen Zeitpunkt relativ egal. Warum? Weil ich durch die Comics nie zu einem Fan von Tony Stark / Iron Man wurde. Tatsächlich kann ich mich gar nicht mehr genau erinnern, welcher Marvel Film der Erste war, den ich im Kino sah und nicht erst später Zuhause via Digitaler Distribution.
Viele der „Marvel Fans“ werden zwar jetzt die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, aber am Ende muss ich einfach behaupten – wenn man sich unterhalten fühlt sind die Filme absolut großartig, wenn man allerdings die Comics kennt tritt der ein oder andere Film in ein etwas seltsames Licht – dazu aber später etwas mehr, wenn wir uns Richtung Phase 3 bewegen.
Iron Man hatte zu dem damaligen Zeitpunkt im Comicfilm Genre (NUR MARVEL) keine besondere Konkurrenz. Die X-Men Triologie war bereits seit zwei Jahren fertig und X-Men Origins: Wolverine war noch nicht draußen, die Fantastischen Vier waren ca ein Jahr zuvor beendet worden und somit waren alle Augen auf Marvel Studios gerichtet.
Iron Man machte zu dem damaligen Zeitpunkt vieles richtig, wo die „Vorgänger“ versagten. Während die X-Men oder die Fantastic Four teilweise aussahen als wären sie direkt aus den 90ern, gab uns Iron Man etwas… analoges. Egal wieviel CGI Marvel bei Iron Man verwendete, man hatte nie das Gefühl es wäre zu viel. Selbst bei dem unglaublichen Hulk wirkte alles etwas gewollter (lassen wir Abomination mal außer Acht). Der Hulk war nicht so grün, Edward Norton (damals noch als Bruce Banner) nicht so aalglatt, William Hurt als General Ross passte auf die Comicdarstellung wie Arsch auf Eimer – es stimmte einfach!
Während wohl die wenigsten 2008 die Credits abwarteten um das erste Mal Samuel L. Jackson als Nicolas Fury bei Iron Man zu sehen, war nach Hulk ein großer Aufschrei als man durchsickerte, dass Robert Downey Jr als Iron Man eine Verlinkung zu beiden Filmen schuf und weitere Marvel Filme und deren Verknüpfungen geplant seien.
Iron Man und Hulk formten so das Genre der Comicverfilmungen 2008 neu!
Zwei Jahre nach Iron Man erschien am 26. April 2010 Iron Man 2. Warum musste man zwei Jahre warten, wo der Plan doch zu stehen schien?
Am 31.12.2009 wurde der Comicverlag Marvel von Walt Disney aufgekauft, dies hatte zur Folge, dass alle Rechte (welche nicht bereits an Fox oder Sony verkauft wurden) allesamt bei Disney lagen und eben jene auch die Produktion der Filme stellte. Dies gefiel Paramount sicher nicht ganz aber rundete die Geschichte zum gesamtwohl des MCU ab.
Iron Man 2 hinterließ uns mit einem neuen Schauspieler für die Rolle des Lt. James Rhodes als Warmachine / Iron Patriot, einer Agent Romanoff aka. Black Widow, einem wiedergeborenen Tony Stark, dem Schild von Captain America und in der Post Credit Scene mit Thor’s Hammer. Iron Man 2 war und ist somit das Bindeglied der ersten Phase, ohne es tatsächlich zu sein. Das klingt nun erstmal verwirrender als es ist denn ein Jahr später erschien im April 2011 Thor.
In keinen Filmen des MCU gibt es leider soviele Easter Egg Fehler wie in Thor 1&2, was wirklich schade ist, denn den Thor, welchen wir hier sehen, ist ein annehmbares Spiegelbild der Ultimate Comic Reihe. Bereits die Rüstung in Thor verrät uns die längere Reise bis an das erste Finale der dritten Phase und will uns mehr sehen lassen.
Wer bis zum Ende vom Film zwar unterhalten wurde, allerdings den Bezug zum MCU suchte, wurde in der Post Credit Scene belohnt, welche eine direkte Anspielung auf THE AVENGERS, und das Finale der ersten Phase, war. Ganz besonders möchte ich erwähnen, dass ich die Schauspielerwahl für Odin und Heimdall unglaublich gut fand. Viele fanden zwar die Wahl von Idris Elba unpassend weil Heimdall weiß sei, aber dies wird wohl leider immer eine unangenehm wiederkehrende Diskussion im Filmgeschäft sein, solang der Zuschauer ein vorgestimmtes Bild einer Person hat und wie diese auszusehen hat…
Okay, wir kennen nun Iron Man, Hulk, Black Widow, War Machine, Thor, Hawkeye, Loki und natürlich Nic Fury – wer nun fehlt ist Captain America (von den angeteasten Charakteren)
Mit Captain America: The First Avenger schickt uns das MCU das erste Mal durch die Zeit, um bevorstehende Ereignisse aufzuklären oder uns die Reise zu erklären auf welcher wir uns nun seit zwei Jahren befinden.
Captain America erzählt die Geschichte, wie aus einem schmächtigen Jungen aus Brooklyn der bis dato größte Held der Vereinigten Staaten wird. Patriotischer geht es kaum und das ist etwas, was im MCU wieder RICHTIG gemacht wurde. Die ersten Captain America Comics erschienen 1941, in einer Zeit in der man einen Helden brauchte um den angehörigen der Soldaten in der Heimat Hoffnung zu geben – oder Motivation in den Krieg zu ziehen – egal wie man es nimmt, dieser Film fasst den fiktiven Augenblick der damaligen Zeit perfekt ein.
Fassen wir nun die bisherigen Solofilme des MCU zusammen können wir behaupten Kevin Feige hat ganze Arbeit geleistet, um jedem Hauptcharakter eine gut ausgebaute Origin Geschichte zu liefern und Comicfilme wieder salonfähig zu machen.
2012 erschien dann mit The Avengers das Finale von Phase 1 des MCU.
Als das bisher größte Crossover in der Filmgeschichte wird man diesen Film für die nächsten Jahre im Kopf haben.
The Avengers liefert uns zu allem Bekannten nicht nur einen neuen Bruce Banner (ab jetzt gespielt von Mark Rufallo) sondern auch mehr Szenen von und mit Hawkeye aka Clint Barton sowie Maria Hill (gespielt von Cobie Smulders). Wie wir aus Iron Man 2 wissen, hatte Nic Fury nicht vorgesehen Tony Stark für die Avengers zu engagieren, jedoch durch diverse Ereignisse im Film kommt man nicht drüber hinweg ihn mitspielen zu lassen und hier kommt ein weiterer wichtiger Punkt im MCU und warum THE AVENGERS so gut war und ist.
Marvel hat sich Zeit gelassen, jeden Helden und Schurken in den Film zu integrieren. Jeder Held hat genug Platz für sich und geht im Gesamtbild nicht neben dem anderen unter.
Großes Kino wie ich finde und bis zu diesem Punkt eine runde Sache im Filmgenre „Comicverfilmung“. Ebenso die Post Credit Scene in der wir das erste Mal Thanos zu Gesicht bekommen erweckt den Wunsch ab hier nur noch mehr sehen zu wollen.
Mehr von Tony, mehr von Cap, mehr von Thor und mehr von Marvel.
Mehr zum Marvel Cinematic Universe erfahrt ihr in Teil 2 dieser Artikelreihe!